Backofenneubau nach historischem Vorbild

Backofenbau nach historischem Vorbild

Vom 1. bis 5. September findet am Lehmmuseum in Gnevsdorf ein Kurs zum Bau eines Lehmbackofens statt.

In den letzten Augusttagen begannen schon die Arbeiten am Sockel des künftigen stationären Backofens, zu dem auch schon einige Kursteilnehmer anreisten und als Praktikanten mit halfen.

Die Vorbereitungen für dieses Vorhaben liefen schon lange:

Im letzten Sommer erklärten sich junge Studentinnen unter Anleitung der Archäologin Elisa Hoppe bereit, kostenlos einen schon fast nicht mehr erkennbaren historischen Backofen auszugraben und zu dokumentieren.

Am 20. Juli, bei 30°C im Schatten, begannen die 5 jungen Frauen mit der Grabung.

Das Gelände und der Backofen waren im Laufe der Jahre überwuchert. Große Anstrengungen kosteten schon allein die Freilegungsarbeiten, ehe die eigentliche eingefallene Konstruktion erreicht wurde.

Von der Idee, den Backofen zu bergen und mit dem historischen Material wieder aufzubauen, musste Abstand genommen werden. Der Zustand der Ziegel aus dem Backgewölbe war einfach zu schlecht.

So wurde beschlossen, in Anlehnung an die Grabungsergebnisse einen neuen Backofen nach historischem Vorbild zu errichten.

In alten Fachbüchern wurde gestöbert bis eines gefunden war, welches auch Details zum Backofenbau im ländlichen Raum enthielt und mit den Grabungsergebnissen korrespondierte.

Neben dem fahrbaren Backofen erhält das Lehmmuseum also gegenwärtig einen neuen „alten“ Backofen.

Die ersten Buschvasen trocknen schon für die neue Backsaison. Die Museumsfrauen planen im nächsten Jahr auch mal ein Spanferkel im Backofen zuzubereiten.

In der SVZ fand ich folgenden Artikel   In der SVZ erschienen

Da der Trägerverein des Lehmmuseums, der FAL e. V., in diesem Jahr nicht mehr in der Lage ist,

die geplante Überdachung fertigzustellen, wird das Backhäuschen im nächsten Jahr in Angriff genommen. Wer sich dafür interessiert und mithelfen will, ist herzlich willkommen. Die genauen Termine werden später festgelegt. Auch Geldspenden hierfür werden dankend entgegengenommen.

Den Lehm als Schwerpunkt in der Mitte versammeln sich am Lehm interessierte Menschen im Förderkreis Lehmmuseum Gnevsdorf e. V., um das Lehmmuseum zu unterstützen.

Tag des offenen Denkmals in Gnevsdorf

Am Sonntag, 14 September 2014, wird der Tag des offenen Denkmals in Deutschland begangen.

Allein in Gnevsdorf haben Besucher die Möglichkeit, diesen Tag sowohl im ersten Lehmmuseum Deutschlands als auch in der Kirche des Ortes zu verbringen.

Im Lehmmuseum werden ermäßigte Führungen, beginnend um 10:30, 13:30 und 15:00 Uhr angeboten. Interessant ist auch der gerade entstehende Backofen nach historischem Vorbild, der eine Symbiose aus archäologisch dokumentierten Grabungsergebnissen eines ehemaligen Backofens in Wangelin und alter Fachliteratur darstellt.

Die Kirchgemeinde Gnevsdorf – Karbow organisiert ein Programm für den ganzen Tag mit Ausstellungen, Führungen und Konzerten,beginnend um 10 Uhr in der Kirche. Im Gemeindebrief heißt es dazu: „Der Tag des offenen Denkmals ist eine bundesweite Initiative die von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, welche auch den ersten Bauabschnitt in Gnevsdorf mitfinanziert hat, ins Leben gerufen wurde und jährlich stattfindet. Ziel des Tages ist es, die Öffentlichkeit für die Bedeutung des kulturellen Erbes zu interessieren und historische Gebäude in besonderer Weise zu öffnen."